Dienstag, 29. Januar 2008

Ab von der Touriroute - Missionsprojekt in Trojo

Ja, da sind wir wieder. Herzliche Gruesse jetzt aus Argentinien! Aber dazu vielleicht spaeter noch mehr.

Zu letzter Woche: Wo waren wir, was haben wir gemacht, wie ging es uns!?
Also, wir waren mit einem Team von Campus fuer Christus, einer christlichen Organisation, die speziell an Unis arbeitet, in einem kleinen Dorf namens Trojo. Das liegt in der Naehe von Lonquimay, in Chile direkt an der Grenze zu Argentinien mitten in den Anden, eigentlich in der Mitte vom Nowhere. Das Team bestand aus einem Ami, dem Teamleiter, 2 Chilenen, 3 Chileninnen, unserer dt. Freundin Marion und uns beiden. Die Chilenen waren fast alle Studenten. Wir haben bei einer chilenischen Familie gelebt, die uns liebevoll auf ihrer "kleinen Farm" aufgenommen haben. Farm deshalb, weil wir uns den Garten, wo wir gezeltet haben, mit einem Hund, einer Katze, 3 Ziegen, einer Sau und 7 Ferkeln, einem Truthahn, einem Hahn und jeder Menge Huehner geteilt haben (-:

Das war glaub ich mit am Coolsten. Wir haben echt das ganz normale Leben von einfachen Chilenen kennengelernt, die auf dem Land leben. "Unsere" Familie hatte es noch relativ gut mit moderner Toilette und eigener Stromversorgung, aber sonst leben die Menschen wirklich sehr einfach. Klohaeuschen im Garten, keine Dusche, kaum Strom, Holzofen in der Kueche, ueberall Fliegen, aber okay. Wir haben auch eine Woche lang im Fluss gebadet (-: Man gewoehnt sich an vieles. Die Strassen sind extrem staubig. Da wir als Team nur mit einem einzigen Pickup unterwegs waren, sassen wir viel hintendrauf und wir fuehlten uns eigentlich immer nur staubig und verdreckt. Was fuer ein schoenes Gefuehl, als wir jetzt in Argentinien wieder mal heiss duschen und unsere kompletten Klamotten gewaschen haben (-:

Was haben wir gemacht? Wir haben vor allem die Menschen im Ort und in den umliegenden Doerfern besucht und sind mit ihnen ins Gespraech gekommen, ueber das Leben, ueber den christlichen Glauben. Naja, wir haben uns ehrlichgesagt eher wenig an den Gespraechen beteiligt. Wir waren meist stumme Zuschauer und haben uns in Geduld geuebt. Aber dadurch waren wir bei verschiedenen Familien zu Gast, die z.T. sehr gastfreundlich waren und dir Mate, ein chilenisches/argentinisches Nationalgetraenk, so wie Tee, anbieten oder sogar schnell eine Mahlzeit kochen. Wirklich sehr gastfreundlich, schoen, wenn das in Deutschland auch so waere. Wir waren ja Fremde. Abends haben wir 2x in dem Hauptdorf Trojo und einmal in einem anderen Dorf Kinderprogramm angeboten und den Jesusfilm gezeigt. Dabei gabs dann Kekse, Getraenke und anschliessend Gespraeche mit den Besuchern.

Fuer uns als Team began der Tag mit Fruehstueck (immer super leckeres selbstgebackenes Brot von unserer Gastgeberin), einem Bibelstudium und Gebet. Zwischendurch gabs irgendwie Lunch und meistens erst abends um 23 Uhr Abendessen. Wir haben uns inzwischen fast an so spaete Zeiten gewoehnt. Auch hier in Argentinien braucht man vor 22 Uhr eigentlich nicht zum essen gehen (-:

Fuer uns besonders spannend war die Art und Weise, wie Chilenen bzw. Amis missionieren, also anderen Menschen von Jesus Christus und ihrem christlichen Glauben erzaehlen. Gerade weil das auch Teil unserer Arbeit ist. Wir haben viel diskutiert mit Marion, mit den Chilenen, weil ihre Art fuer uns doch sehr geradeheraus ist. Sie erzaehlen den Menschen ganz klar das Evangelium, dass Gott sie liebt, warum Jesus auf diese Welt gekommen ist, dass er fuer sie am Kreuz gestorben und auferstanden ist und laden dann die Menschen ein, mit ihnen ein Gebet zu sprechen, in dem die Menschen ihr Leben Jesus anvertrauen koennen. Das Ganze innerhalb von einer halben bis 2 Std waehrend einem ersten Besuch. Sie bemuehen sich um Nacharbeit, indem sie mit den Gemeinden und dem Pastor vor Ort zusammenarbeiten. Aber die ganze Gemeindearbeit ist natuerlich sehr basic und braeuchte eigentlich noch viel mehr Unterstuetzung von aussen. Der Pastor hat keine theologische Ausbildung, viele Menschen, die sich als Christen bezeichnen und in den Kirche gehen sind in ihrem Glauben auch sehr wenig "gebildet". Nicht leicht und auch die Methoden der Mission fuer uns etwas fraglich. Da fehlt so viel, was fuer uns zur Gemeindeaufbauarbeit dazugehoeren wuerde. Und trotzdem bemuehen sich die Menschen vor Ort, der Pastor mit seiner Familie, einfach nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.

Fuer uns war es auf jeden Fall schoen und interessant dabei zu sein. Manchmal war es etwas langatmig und frustierend, weil wir einfach die Sprache nicht beherrschen oder auch nervig, weil es im Team nur sehr wenige Absprachen und Strukturen gab (und man aus unserer Sicht vieles haette besser organisieren koennen (-: ) Aber das war nicht unser Job und von daher haben wir einfach mitgelebt. Und uns neu Gedanken ueber Mission, Evangelisation und Gemeindeaufbau gemacht, uns ausgetauscht, die Bibel gelesen, gebetet...
Ach ja, wichtig noch zu erwaehnen, damit ihr Daniel etwas bemitleiden koennt (-: Er wurde extrem schlimm am ganzen Koerper von Floehen zerbissen. Jede Nacht aufs Neue und irgendwie konnten wir nichts dagegen tun. Aber jetzt ist er auf dem Weg der Besserung.

Ja, das war die Woche in Trojo. Gut bei den "echten" Menschen gewesen zu sein und nicht nur als Touri unterwegs. Und jetzt haben wir uns wieder ins Tourileben gestuerzt, geniessen lecker Eis, Pizza und Steaks in Argentinien und werden morgen wieder auf einen naechsten Trek ziehen. Diesmal im NP Nahuel Huapi, traumhaft schoen.

Vielleicht kommt spaeter noch was von Daniel ueber Argentinien, ansonsten berichten wir nach dem Trek wieder. Es ist schoen Eure Kommentare zu lesen! Danke an alle, die uns schreiben oder auch an uns denken und fuer uns beten. Das tut total gut! Das mit den Fotos hat leider bisher nicht geklappt (wir ihr bemerkt habt). Sorry! Vielleicht gibts irgendwann noch eine Ueberraschung fuer euch und es klappt.

Seid umarmt Dani & Daniel

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